Hamburger Fischmarkt: Vom Altonaer Geheimtipp zur Legende

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Der Fischmarkt in Hamburg hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1703 zurückreicht, als er erstmals auf Altonaer Gebiet stattfand. Ja, du hast richtig gehört – der Fischmarkt, so wie wir ihn heute kennen, gehört gar nicht zu Hamburg, sondern zu Altona. Auf den ersten Blick könnte man meinen, der Markt gehört zu Hamburg, aber wenn du einen genaueren Blick auf die Fischauktion­shalle wirfst, wirst du das Altonaer Stadtwappen entdecken. Es ähnelt stark dem Hamburger Wappen, doch der große Unterschied sind die offenen Tore – sie stehen für die Offenheit Altonas für Fremde, während Hamburg mit seinen geschlossenen Toren mehr Wehrhaftigkeit symbolisierte.

Und jetzt ein kleiner Einblick in die Geschichte von Altona. Im Gegensatz zu Hamburg ist Altona eine sehr junge Stadt. Erstmals im Jahr 1535 urkundlich erwähnt, erhielt Altona 1664 das Stadtrecht. Hamburg hingegen war zu dieser Zeit bereits von einer massiven Festungsanlage umgeben, und die beiden Städte waren durch einen kleinen Grenzgang voneinander getrennt – ein Gang, der noch heute an vielen Stellen zu sehen ist.

Und jetzt kommt die Geschichte, die Altona zu dem gemacht hat, was es heute ist. Der Legende nach wurde Altona von einem Fischer namens Joachim von der Insel Grebenbroich gegründet. Nachdem ein Sturm im Jahr 1536 seine Insel zerstörte, flüchtete er auf die westlich gelegenen Geesthänge und eröffnete dort ein Wirtshaus. Dies stieß jedoch dem Hamburger Rat sauer auf, da dieser Fischer plötzlich direkt an ihrer Stadtgrenze saß – zu „nahe“ wie sie fanden. Der Name Altona soll sich deshalb von dem Ausdruck „all zu nahe“ ableiten. Eine romantische Erklärung, aber der wahre Ursprung könnte vom Fluss „Althena“ stammen, der entlang der heutigen Pepermöhlenbek verlief.

Um die Jahrhundertwende hatte der Fischmarkt seine größte Blütezeit. Er war nicht nur in Hamburg ein Hotspot, sondern der größte Fischmarkt in Deutschland und übertraf sogar den in Hamburg selbst. Damals gab es an den Ständen eine enorme Vielfalt – frischer Fisch, aber auch andere Waren wurden angeboten. Der Platz vor der Fischauktion­shalle war der Mittelpunkt dieses lebendigen Marktes.

Mit dem Bau des Stuhlmannbrunnens auf dem Platz der Republik wird an die historische Konkurrenz zwischen den Fischereistädten Hamburg und Altona erinnert – ein wunderschöner Brunnen, der eine der vielen Geschichten des Wettbewerbs zwischen den beiden Städten widerspiegelt.

Heute ist der Fischmarkt nicht mehr ganz das, was er einmal war. Der Fisch wird nicht mehr per Schiff hierher gebracht, sondern per Lastwagen, und auf dem Markt wird der Fisch heute nur noch als eine von vielen Waren verkauft. Aber keine Sorge, der Charme des Marktes bleibt erhalten! Der Fisch wird immer noch zu einem beliebten Sonntagsfrühstück verarbeitet, und die Fischauktion­shalle wird für den großen Frühschoppen genutzt und häufig für Firmenfeiern gemietet. Der Marktplatz selbst hat sich über die Jahre zu einem lebendigen Treffpunkt entwickelt – hier gibt es nicht nur Fisch, sondern auch Blumen, Souvenirs, und leckere Snacks.

Aber ein Spaziergang über den Markt zeigt auch die Tradition der Schiffsladungen, die mittlerweile Geschichte ist. Der Fischmarkt lebt heute von seiner traditionellen Atmosphäre und seiner Rolle als touristischer Magnet. Wer also am Sonntagmorgen früh unterwegs ist, hat noch immer die Möglichkeit, den berühmten Markt zu erleben – aber nicht nur wegen des Fischs.

Hamburg liegt an der Elbe, und Sturmfluten sind immer eine ernsthafte Gefahr. Die Sturmflut von 1962 war besonders verheerend und führte dazu, dass große Teile Hamburgs, auch der Fischmarkt, überschwemmt wurden. Diese Katastrophe brachte viele Baumaßnahmen mit sich, um die Stadt besser gegen zukünftige Hochwasser zu schützen. Heute sorgen Hochwasserschutzwände und Deiche dafür, dass der Markt sicher bleibt, selbst bei extremen Wasserständen.

Eine der berühmtesten Überschwemmungen fand statt, als das Wasser der Elbe zu hohen Fluten führte und der Fischmarkt praktisch unter Wasser stand. Das hat zu zahlreichen Schutzmaßnahmen geführt, die wir heute sehen.

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